Jetzt werden Volksvertreter in Sachen Tierschutz bewertet und benotet

27. September 2023
Pressemitteilung

In den Parlamenten und Regierungen der Schweiz gibt es nicht genügend Personen, die sich für die Tierrechte einsetzen. Entsprechend wird der Tierschutz vernachlässigt – oder sogar blockiert. Die heute lancierte Webseite TierPolitik Schweiz (ehemals Tier-Parlament) will es den Wählenden leicht machen, tierfreundliche Kandidierende zu wählen.


Als Online-Observatorium für die Tierrechtspolitik bewertet und klassifiziert das neue Instrument die wichtigsten Akteure der Politik nach ihrer Tätigkeit im Parlament zugunsten oder zuungunsten der Tiere. Es gibt auch Wahlempfehlungen ab. TierPolitik Schweiz ist ein ehrenamtliches Projekt, das von einem Dutzend Verbänden finanziell unterstützt wird.


Was ändert sich im Vergleich zu Tier-Parlament?

TierPolitik Schweiz bietet eine Reihe von neuen Funktionen und Daten. 

«Zunächst wollten wir ein Ranking der wichtigsten Akteure in der Politik erstellen», erklärt Jérôme Dumarty, Projektleiter und Präsident von Stop Gavage Suisse. «Auf Bundesebene sind dies nicht nur die gewählten Volksvertreter*innen, sondern auch die Parteien, Fraktionen, Regierungen, Parlamente, Kommissionen und die Kantone durch ihre nationalen Vertreter*innen. Diese Akteure werden künftig auf der Grundlage der von ihnen eingereichten Geschäfte, ihrer Abstimmungen und ihrer Interessenbindungen mit Auswirkungen auf die Tierrechte aus Lobbywatch bewertet und benotet, je nachdem, ob sie sich eher für oder gegen die Rechte der Tiere einsetzen.»

Die Plattform möchte nach und nach Daten über politische Aktionen, die in allen Kantonen stattfinden, integrieren. Da diese Daten aufgrund ihres Formats und der mangelnden Transparenz in Bezug auf bestimmte Abstimmungsergebnisse derzeit schwer zu erhalten sind, sind sie noch nicht online.

Zu den neuen Funktionen gehören auch die Möglichkeit, einen idealen Stimmzettel für Tiere zu generieren (siehe unten), eine Liste der in den Parlamenten eingereichten Vorlagen sowie Umfragen im Zusammenhang mit der Tierschutzfrage. 

Über Auswahlmenüs können mehrere Suchergebnisse in Bezug auf die auf der Website verfügbaren Daten generiert werden.

Schliesslich wurde die visuelle Identität der Plattform komplett überarbeitet, um den Anforderungen des neuen Dispositivs besser gerecht zu werden. «Wir wollten eine Grafik, die an die Schweiz und die Institutionen erinnert und gleichzeitig die Tierwelt in den Vordergrund stellt», erklärt Catherine Santoru, Mitglied des Projektausschusses und Präsidentin der Koalition für die Tiere (KOA).


Bundestagswahlen 2023: Den idealen tierfreundlichen Wahlzettel online generieren

Wie in den vergangenen Jahren haben die Sekretariate der Parteien, die an den eidgenössischen Wahlen teilnehmen, einen Fragebogen im Zusammenhang mit der Tierschutzfrage erhalten. Sie wurden gebeten, diesen an ihre Kandidierenden weiterzuleiten. Mit TierPolitik Schweiz ist die Verarbeitung des Fragebogens nun vollständig automatisiert. Und vor allem können die Wählerinnen und Wähler des Landes online einen idealen Wahlzettel für Tierschutzanliegen generieren.

Athénaïs Python, Journalistin und Videofilmerin für TierPolitik Schweiz und aktives Mitglied des Projekts, ist nicht zum ersten Mal dabei. «Die Beantwortung des Fragebogens ist wichtig, wenn man auf die tierbewusste Wählerschaft abzielt, da die Ergebnisse auch in das Bewertungssystem von TierPolitik Schweiz einfliessen.»


Wer steht hinter TierPolitik Schweiz?

TierPolitik Schweiz ist ein ehrgeiziges Projekt, das sich mit den aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Tierrechte gerecht wird. Es wurde dank der ehrenamtlichen Arbeit eines Komitees aus fünf Organisationen aus der Romandie und der Deutschschweiz konzipiert und realisiert: LSCV, die bereits Eigentümerin von Tier-Parlament war, Stop Gavage Suisse, die Koalition für die Tiere (KOA), die Susy Utzinger Stiftung und Tier im Fokus. Das Projekt wird zudem von einem Dutzend Tierschutzorganisationen finanziell unterstützt.

Für Corinne Frana, Projektleiterin bei der Susy Utzinger Stiftung und Mitglied des Projektausschusses, ist das Vorhaben sehr wichtig. «Probleme beim Schutz von Tierrecht und Tierbedürfnissen sind oft eng mit politischen Entscheidungen verbunden – welche nur allzu oft zuungunsten der Tiere ausfallen. Die neue Plattform wird dazu beitragen, die Tiersache in den Parlamenten voranzutreiben.»

Auch Tobias Sennhauser, Präsident von Tier im Fokus, ist am Projekt beteiligt. Er sagt: «Seit 15 Jahren werden alle Tierschutzreformen blockiert. Das derzeitige Parlament will nichts vom Tierschutz wissen. Das muss sich ändern!»

Die neue dreisprachige Plattform ist ab heute unter folgenden Adressen verfügbar:

Französisch : www.animaux-politique-suisse.ch
Deutsch : www.tier-politik-schweiz.ch 
Italienisch : www.animali-politica-svizzera.ch 


Medienkontakte


Athénaïs Python
Mitglied des Vorstands
a.python@animaux-politique.ch
+41 79 275 46 52

Jérôme Dumarty
Projektleiter
j.dumarty@animaux-politique.ch
+41 77 475 62 81


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